Über Gerard Wagner (1906-1999)

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Gerard Wagner, 1998

Gerard Wagner war ein englischer Maler, der in der Nähe des Goetheanum in Dornach lebte und arbeitete. Er orientierte sich an den Hinweisen Rudolf Steiners für eine neue Malkunst.

1928 wurde Gerard Wagner Schüler von Henni Geck und stützte sich in den folgenden Jahren in seiner Malerei und Farbforschung auf die „Schulungsskizzen“. In ihnen fand er einen Schlüssel zur Beantwortung der Frage, wie aus der Farbe die Form entsteht. Er schrieb in der Einleitung zur Tiermetamorphose, 1972:

Rudolf Steiner formulierte die Frage, die für die Maler unserer Zeit die entscheidende ist: Wie entsteht aus der Farbe die Form? Rudolf Steiner hat in seinen Skizzen und Gemälden Beispiele dafür gegeben, wie die Farbe zur Form führen kann, ebenso wie zum Erleben der Welt der gestaltenden Kräfte. Deshalb können die Schulungsskizzen als Beginn einer neuen Malkunst angesehen werden, die der Entwicklung des modernen Bewusstseins entspricht.

Gerard Wagners Archiv von über 4’000 Bildern und zahlreiche Arbeitsblätter der experimentellen Farbforschung sind weiterhin eine Quelle der Inspiration für die Malschule.

Besuchen Sie die Galerie der Rudolf Steiner Malschule, um Originale seiner Arbeiten zu sehen.

FÜR ARCHIVBESUCHE, kontakt Caroline Chanter, c.chanter@iriscolor.ch  061-702 14 23

Samstag 14 Juni,Thema: Die Kuppelmotive von Rudolf Steiner

Samstag 8 November, Thema: Die Überwindung des Bösen – das Motiv der Menschheitsrepräsentant von Rudolf Steiner

Gruppe 1. 10.30 – 12h /Gruppe 2.  15 -16.30h

(Anmeldung nötig) 

Beispiel einer Farbmetamorphose (Gerard Wagner)

Caroline Chanter
EIN LEBEN MIT FARBE –GERARD WAGNER 1906-1999, 2021, Verlag am Goetheanum
 

Ein Leben mit Farbe ist die erste umfassende Biographie des Malers Gerard Wagner (1906–1999), dessen Leben und Werk eng mit der künstlerisch-geistigen Strömung um das Goetheanum in Dornach verbunden war. Schon als Jugendlicher hörte Wagner vom Goetheanum-Bau und von dessen Zerstörung durch einen Brand zu Neujahr 1922/23. 1926 kam er mit Freunden zu einem Kurzbesuch nach Dornach, doch aus dem beabsichtigten Aufenthalt von einer Woche wurde ein lebens- langer Aufenthalt von über 73 Jahren. Rund um das noch unvollendete zweite Goetheanum-Gebäude fand er eine aktive, strebsame Gemeinschaft, mit der er sich eng verbunden fühlte.
Von Anfang an vertiefte sich Gerard Wagner in die verschiedenen künstlerischen Impulse, die Rudolf Steiner angestoßen hatte. Zusammen mit einer intensiven Beschäftigung mit der
Anthroposophie bildete dies die Grundlage für seine eigene Malerei. Die vielen Jahre, die er mit Farbexperimenten verbrachte, führten ihn zur Entdeckung objektiver Prinzipien innerhalb der Farb- und Formensprache. Er wollte auch anderen eine Arbeitsweise anbieten, die ihnen einen sicheren Halt im reichen Reich der Farbe geben konnte.
Wagners Bilder wurden erstmals in den frühen 1940er Jahren am Goetheanum und danach in verschiedenen Ländern ausgestellt. Die international bedeutendste Schau zu seinen Lebzeiten fand 1997 im Menshikov-Palast, einem Flügel der Eremitage in St. Petersburg, statt.

Seiten: 714
Einband: gebunden
Erscheinungsjahr: 2021
Abbildungen: mit zahlreichen farbigen Abbildungen
ISBN: 978-3-7235-1671-3

Aus der Farbe zur Form – Einblicke in Gerard Wagners Umgang mit Rudolf Steiners Hinweisen zum Malen, 2023, Verlag am Goetheanum

Der vorliegende Band «Aus der Farbe zur Form» möchte Einblicke in Gerard Wagners Arbeitsmethode vermitteln, indem er einige der grundlegenden Farbstudien und Farbübungen vorstellt, die Wagner zunächst als Lernhilfe für sich selbst entwickelte. Später bildeten sie aber auch die Grundlage für den Unterricht an seiner Malschule und für die zahlreichen Kurse, die er über viele Jahre hinweg gab. Weiterhin möchte das vorliegende Buch auf die Schulungsskizzen hinweisen, die Rudolf Steiner als Hilfe für Menschen anfertigte, die sich tiefer mit dem Wesen der Farbe verbinden wollten. Diese Skizzen bildeten die Grundlage für Gerard Wagners Farbforschung und Farberkenntnis.

Er schrieb in der Monographie «Gerard Wagner – Die Kunst der Farbe»: Wer diesen Weg zu gehen versucht, kann zu der Gewissheit kommen, dass die Anweisungen Rudolf Steiners den, der sie genügend durchlebt, dazu führen können, die schöpferischen Bildekräfte der Farbe zu ergreifen und in diesem Lebenselement zu gestalten, ohne es zu verletzen. Dadurch, dass Rudolf Steiner uns solche Bilder des aus der Farbe heraus geformten Lebens gegeben hat, hat er Ziele für eine weite Zukunft der Malerei gesetzt.

Seiten: 208
Einband: Klappbroschur
Erscheinungsjahr: 2023
Abbildungen: mit zahreichen farbigen Abbildungen  
ISBN: 978-3-7235-1745-1

Gerard Wagner’s CV

  • 1906 in Wiesbaden (DE) geboren
  • 1912 Die Familie Wagner zieht nach England um
  • 1924-26 Malstudium in St Ives, Cornwall, mit John Park und am Royal College of Art in London
  • 1926 Umzug nach Dornach (CH)
  • 1928 Malstudium bei Henni Geck am Goetheanum in Dornach
  • Ab etwa 1930 freiberuflicher Maler, Ausstellungen in der ganzen Welt (1997 in der Eremitage, St Petersburg, Russland)
  • Ab etwa 1950 Unterrichtstätigkeit in der Schweiz, vor allem am Goetheanum, und in Deutschland und England
  • 1999 Gerard Wagner stirbt in Arlesheim (CH)

Arbeitsbuch Malen:

Elisabeth Wagner-Koch/ Gerard Wagner – Die Individualität der Farbe 2009, Verlag Freies Geistesleben. 

Referenzen

Monographie über Gerard Wagner:

Elisabeth Koch/ Theodor Willmann/ Gerard Wagner

GERARD WAGNER. DIE KUNST DER FARBE, 1980, Verlag Freies Geistesleben

Caroline Chanter

GERARD WAGNER 1906-1999. EIN LEBEN MIT FARBE, 2021, Verlag am Goetheanum. Diese umfangreiche Biographie des Malers Gerard Wagner enthält eine Fülle von Fotos und Gemälden. Sie enthält auch Hinweise von Rudolf Steiners auf einen neuen Malimpuls.